Politik

Regierung öffnet Füllhorn – wer 2023 Geld bekommt

Mit viel Geld will Minister Brunner Österreich aus der Krise holen. Lieber "ein paar Feuerlöscher zu viel als einen Flächenbrand riskieren", sagt er. 

Heute Redaktion
Offiziell debattiert die Koalition über die Wiedereinführung der Maskenpflicht (kommt eh nicht). Selbst bevorzugte die gesamte Regierung am Mittwoch oben ohne.
Offiziell debattiert die Koalition über die Wiedereinführung der Maskenpflicht (kommt eh nicht). Selbst bevorzugte die gesamte Regierung am Mittwoch oben ohne.
Sabine Hertel

81 Minuten brauchte ein souverän wirkender Magnus Brunner für seine erste Budgetrede. Der Finanzminister will 2023 erstmals einen Betrag in dreistelliger Milliardenhöhe ausgeben. Und zwar dafür:

Geplantes Defizit

Die Staatsausgaben klettern gegenüber dem Vorjahr um 7,6 auf 115,1 Milliarden Euro. Auch die Einnahmen steigen (wegen Inflation) um 13,7 auf 98,1 Milliarden Euro. Macht planmäßig ein Minus von 17 Milliarden. Wohin fließt das ganze Geld?

Teure Pensionen

Größter Brocken ist die Pensionsversicherung, die 13,9 Milliarden ausfasst. Beamtenpensionen machen 11,5 Milliarden aus. Insgesamt sind für Arbeit, Gesundheit, Familie und Soziales 50 Milliarden Euro vorgesehen.

Bundesheer kassiert

Sicherheit ist einer der Schwerpunkte des Budgets. Das Heer bekommt (bis 2025) 5,5 Milliarden, die Polizei 1,7 Milliarden Euro.

Magnus Brunner: "Das Land soll gestärkt aus der Krise hervorgehen."
Magnus Brunner: "Das Land soll gestärkt aus der Krise hervorgehen."
Sabine Hertel

Weniger Steuern

Für Einkommen zwischen 31.000 und 60.000 Euro sinkt der Steuersatz von 42 auf 40 Prozent. Macht im Schnitt laut Brunner 580 Euro im Jahr plus.

Kalte Progression

Die Abschaffung bringt den Österreichern insgesamt 18,7 Milliarden Euro. Einem Durchschnittseinkommen (2.200 Euro brutto) bleiben im nächsten Jahr 370 Euro mehr. Binnen fünf Jahren sollen dann insgesamt 5.000 Euro mehr am Konto liegen.

Höhere Steuergrenze

Bisher wurden Steuern ab 11.000 Euro Jahreseinkommen fällig. Die Grenze steigt auf 11.693 Euro.

Sozialleistungen steigen

Die Anpassung an die Inflation bringt Bürgern 600 Millionen Euro.

Strompreisbremse

Für Energiekostenzuschüsse an Unternehmen und die Strompreisbremse für private Haushalte sind 1,3 Milliarden Euro vorgesehen.

Schulden steigen

Bis 2026 wird Österreich laut Plan fast 400 Milliarden Euro Schulden machen.

Opposition tobt

Sie sieht massive Geldverschwendung und kritisierte das "Gießkannenprinzip". Reiche bekämen zu viel, Arme zu wenig.

Auch bei Taferln herrscht Inflation

ÖVP-Abgeordnete zeigten Taferln.
ÖVP-Abgeordnete zeigten Taferln.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Vor der Budgetrede zeigten ÖVP-Abgeordnete auf Taferln, welche finanziellen Erleichterungen sie der Bevölkerung bereiten. Im Parlament packte die SPÖ dann "Preise runter"- Taferln aus. Ohne Schilderwald geht offenbar nichts mehr.

Im Parlament packte die SPÖ "Preise runter"- Taferln aus.
Im Parlament packte die SPÖ "Preise runter"- Taferln aus.
Sabine Hertel
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